Dienstag, 04. November 2025, 20.00 Uhr
Aboreihe B, Preisgruppe 1
Schauspiel von Marius von Mayenburg
mit Till Demtrøder, Cornelia Schirmer*, Helena Bohndorf*
Inszenierung: Sewan Latchinian
EURO-STUDIO Landgraf / Hamburger Kammerspiele
Der raffinierte Clou in dem virtuos konstruierten klassischen Konversationsstück „Ellen Babić“ ist, dass die Titelfigur, trotz ihrer zentralen Bedeutung, nie auftritt.
Die Englischlehrerin Astrid lebt mit ihrer ehemaligen Schülerin Klara seit zehn Jahren zusammen. Als Astrid ihren Vorgesetzen, den Schulleiter Wolfram Balderkamp nach Hause einlädt, um eine in der Schule begonnene Unterhaltung über einen brisanten „Vorfall“, der während ihrer Klassenfahrt nach Trier stattgefunden hat, fortzusetzen, reagiert Klara - wie sich im Verlauf der Handlung leider bestätigt - mit Recht nervös: Was passiert, wenn er sich an sie als ehemalige Schülerin an seiner Schule erinnert?
Unter dem Vorwand, Astrid zu „schützen“, möchte Balderkamp den „Vorfall“ lieber privat und nicht in der Schule mit ihr besprechen. Es geht dabei um den Vorwurf der sexuellen Belästigung, den der Vater der 16-jährigen Ellen telefonisch gegen Astrid erhoben hat. Auf der Klassenfahrt soll Astrid ihre Schülerin Ellen, der nach eigener Aussage „plötzlich schwindlig“ war, obwohl sie kaum etwas getrunken hatte, mit K.o.-Tropfen betäubt und unsittlich berührt haben.
Wird Astrid zu Unrecht des Missbrauchs einer Minderjährigen beschuldigt? Oder möchte die Schülerin ihren Vater davon überzeugen, dass ihr Absturz kein Ergebnis von Komasaufen war, sondern dass ihr Zustand durch äußere Einwirkung verursacht wurde?