Freitag, 14. Januar 2022, 20 Uhr
Theater der Stadt Lennestadt | PZ
Abo B, Preisgruppe 2
Freier Vorverkauf ab 19.08.2021
Schauspiel von Andrew Bovell,
Deutsch von Maria Harpner und Anatol Preissler
mit Volker Weidlich, Maria Hartmann, Nina Petri, Rune Jürgensen, Maximilian von Mühlen
Inszenierung: Adelheid Müther
EURO-Studio Landgraf / Ernst Deutsch Theater Hamburg
Ein wunderbares vielschichtiges Stück über starke Bindungen, harmonische Geborgenheit, Liebe, Verlust, ungelebte und verwirklichte Träume, d. h. über all das, was an existenzielle Erfahrungen rührt, die wohl jede(r) im Laufe seines Lebens macht, und das Publikum somit unmittelbar erreicht und bewegt.
Ein Glücksfall für das Theater – und ein Fest für Schauspieler* innen ist dieses humorvoll melancholische, auch an deutschsprachigen Theatern viel gespielte Wellmade Play, in dem jedes Wort an der richtigen Stelle steht: Kein Satz wird zu viel, aber auch kein Wort zu wenig gesagt. Weil die jüngste Tochter zu Beginn und am Ende des Stücks die Dinge aufzählt, von denen sie sicher weiß, dass sie für sie wichtig sind, lernen wir die sechsköpfige Familie Price kennen, die einem ans Herz wächst, weil es bei ihnen zugeht wie in vielen Familien die lachen und trauern, sich lieben, sich streiten und versöhnen, aber natürlich einander auch viele ihrer Hoffnungen, Pläne und Erkenntnisse verschweigen. Und so ist am Ende des Jahres, durch das wir Eltern, Kinder und Geschwister begleiten, vieles nicht mehr so, wie es am Anfang war.
Sehr genau von ihm beobachtet zeigt Bovell, was Kinder und Eltern trennt und was sie zusammenhält - nie sentimental, sondern mit liebevoller Sachlichkeit und großer Präzision, wodurch der Text eine umso größere Bühnenwirksamkeit bekommt.