Professor Mamlock

Sonntag, 4. Februar 2024, 20 Uhr

Aboreihe A, Preisgruppe 2

 

Schauspiel von Friedrich Wolf

mit Gustav Peter Wöhler, Maria Hartmann,
Jasmin Buterfas, Stella Wiemann,
Christoph Plöhn, Stephan Arweiler,
Joachim Liesert und Holger Umbreit

Inszenierung: Aron H. Matthiasson

Umbreit Entertainment | Hamburger Sprechwerk


Gefördert von der Behörde für Kultur und Medien Hamburg und durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. NEUSTART KULTUR - Back to Stage.


Ein Hakenkreuz - eingeritzt in die Tür einer Synagoge.

Das war letzten Donnerstag. 2021.

1933. Der weltberühmte jüdische Arzt Professor Mamlock bemüht sich, seine Arbeit, seine Klinik, aber auch seine Familie von allen politischen Auseinandersetzungen fernzuhalten.

Aus Angst um das Erreichte, aus Blindheit gegenüber der Realität und im Vertrauen auf „das Gute“ im Menschen arbeitet Mamlock weiter unter den rassistischen Machthabern. Sein Sohn jedoch verliert das Vertrauen und geht in den kommunistischen Untergrund, seine Frau attestiert ihm dieselbe Sturheit, die er bei seinen Gegner*innen ausmacht, seine Tochter beginnt ihre ganz eigene Form der Rebellion gegen ihn. Mamlock scheitert.

Der Arzt und Schriftsteller Friedrich Wolf verfasste „Professor Mamlock“ kurz nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Exil. 1961 wurde es von Konrad Wolf verfilmt, einem der wichtigsten und einflussreichsten Filmemacher der DDR, Namensgeber der Filmuniversität Babelsberg und Sohn Friedrich Wolfs.

Unsere Fassung kratzt an der Gegenwart, reflektiert dabei aktuelle politische Ereignisse und entdeckt Parallelen.

Übergriffe auf Synagogen, Moscheen und Flüchtlingsheime nehmen stetig zu; die Abneigung gegen das Fremde wächst, und gleichzeitig verstummt die Menge, der es voller Entsetzen die Sprache verschlägt.

Was bleibt, ist die Fassungslosigkeit und eine sich aufdrängende Frage: Wie schnell kann eine Gesellschaft ihre eigene Geschichte verleugnen oder vergessen?